Kreator and Dimmu Borgir: European Apocalypse Tour
Headliner: Keator and Dimmu Borgir
Support : Hatebreed,Bloodbath

Bericht von Benni, 27.12.2018
Am Samstag, den 1. Dezember kam eine ganz besondere Tour nach Hamburg in die Alsterdorfer Sporthalle: die Thrash-Giganten Kreator und die Herren der Dunkelheit Dimmu Borgir. Unterstützung erhielt diese unheilige Allianz, die die europäische Apokalypse auszulösen planen, durch die schwedische Death Metal Band Bloodbath und die US-amerikanische Metalcore Band Hatebreed. Die Sporthalle war mit etwa 3500 Besuchern nicht ausverkauft, allerdings ist ein Ticketpreis von 45 € im Vorverkauf auch nicht wenig. Auch sonst war es kein billiger Abend, da beispielsweise ein Bier 5 € plus 3 € Becherpfand kostete. Dafür waren zumindest die ersten Becher mit Kreator und Dimmu Borgir Artworks und Logos versehen, was zumindest ein gutes Erinnerungsstück darstellt.

Als erste Band startete pünktlich Bloodbath. Ohne Rücksicht auf Verluste ballerten die Stockholmer in blutrotes Licht getaucht ihren Death Metal durch die PA, der das allerdings nach 2,5 Liedern zu viel wurde und mit einem Knall ausging. Die Band versuchte zwar noch ein wenig weiterzuspielen, verließ dann aber doch für eine gute Viertelstunde die Bühne. Dass der Sound in der Sporthalle zu Hamburg jetzt nicht bombastisch sein soll, hatte ich bereits gerüchteweise vernommen - immerhin ist es eine SPORThalle und kein Konzertsaal - aber das der Sound dann gleich komplett ausfallen muss? Das Publikum verzog sich zu Teilen nach oben, während die andere Hälfte ausharrte und die Band mit der wieder funktionierenden PA feierte. Insgesamt war die Stimmung trotz allem sehr gut, nur Bloodbath hatte das Nachsehen, weil sie weniger als geplant spielen konnten.

Als zweite Band begann ebenso pünktlich der musikalische Kontrast des Abends. Trotzdem war es bei Hatebreed noch voller als bei Bloodbath und sogar mir als nicht Metalcore-Hörer gefiel, was die Amerikaner da auf der Bühne veranstalteten. Leider fiel aber auch bei der zweiten Band im dritten Lied die PA aus…. ein gebrauchter Abend für den Support. Möge es ihm auf der fortschreitenden Tour besser ergehen. Immerhin schafften es die Techniker diesmal, das Problem nach wenigen Minuten zu lösen und so konnte die Band noch den Circle-Pit mit dem größten Durchmesser des Abends vollziehen: Von der Bühne nach hinten hinter das Mischpult und wieder zurück. Er war nicht besonders voll, aber ein stetiger Strom an Metallern lief an diesem Abend wohl doch den einen oder anderen Meter mehr.

Mit Dimmu Borgir wurde es nun richtig episch und auch das Licht, dass bei den ersten beiden Bands unspektakulär bis schlecht und langweilig war, wurde fantastisch. Die Norweger sind ja schon lange keine bitterböse Band mehr, sondern machen sehr kunstvollen und atmosphärischen Black Metal, der trotzdem phasenweise knüppelhart und fies ist. Da an dem Abend ja „leider“ zwei Headliner und ebenso zwei Supportbands da waren, spielten Dimmu Borgir leider nur etwa 70 Minuten lang. Aber in dieser Zeit spielten sie einen grandiosen Querschnitt durch ihre musikalischen Werke, wobei sie natürlich dem neuen Album Eonian am meisten Spielzeit widmeten. Die PA hielt im Übrigen bis zum Ende von Kreator durch, was natürlich für alle Beteiligten von Vorteil war. Nach einer viel zu kurzen Spieldauer war das Konzert leider vorbei.

Als Abschluss kamen dann Kreator auf die Bühne, die ebenso wie Dimmu Borgir, leider nur 70 Spielminuten hatten. Daher gab es auch hier ein Set, dass sie auch auf Festivals spielen, keine Überraschungen, aber dennoch solide und die Creme de la Creme ihres musikalischen Werdeganges. So gerne ich die Band und die Musik mag, finde ich es dennoch schade, dass man bereits die meisten Ansagen und Songs von Livealben kennt, auch wenn durch neue Alben natürlich die Auswahl erweitert wird. Dem Publikum und auch mir selbst machte das in dem Moment nicht viel aus, denn Kreator sind auf der Bühne nun Mal großartig und nehmen alle mit. Haare wehten im Wind, Menschen liefen im Kreis, der nicht mehr einen ganz so großen Durchmesser wie bei Hatebreed hatte und die Band nahm die Energie auf und gab sie in Form von geilem Thrash Metal zurück. Ein wahrer Teufelskreis also. Leider waren auch diese 70 Minuten viel zu schnell vorbei.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass es ein toller Abend war, bei dem die Headliner leider viel zu kurz kamen, um grandiose Tour Setlists zu spielen. Ebenso wünsche ich mir als Fotograf, dass Bands aus dem Extreme Metal Bereich wieder vermehrt von vorne angestrahlt werden. Zumindest ein wenig, damit das Gefluche der Fotografen nicht mehr so laut ist. Gerüchteweise hat ja einer der Fotografen den Stecker der PA bei Bloodbath rausgezogen, weil er/sie dachte, es sei der Stecker für das Rotlicht. Ist aber wohl wirklich nur ein Gerücht gewesen ;-)