Helloween Pumpkins United Tour 2018
Headliner: Helloween

Bericht von Benni, 22.12.2018
Im Jahre 2018 hat die Bescherung zu Weihnachten zwei Tage zu früh, am 22.12. in der Sporthalle Hamburg, stattgefunden und ist zudem in einer großen Party ausgeartet, denn die Kürbisköpfe von Helloween sind dem leuchtenden Stern am Himmel in ihre Heimat nach Hamburg gefolgt - ähnlich, wie auch vor 2018 Jahren die heiligen drei Könige nach Bethlehem gekommen sind. Anstelle von Myrrhe, Weihrauch und Gold brachten sie allerdings Michael Kiske, Kai Hansen und jede Menge Schwermetall ihrer Jahrzehnte langen Geschichte mit und brachten mit ihrem finalen Auftritt der Pumpkins United Tour alle Menschen in der Sporthalle zum Schwitzen. Einen Support gab es nicht und das war auch gut so, denn die Herren Kürbisköpfen spielten gute drei (3!) Stunden lang.

Positiv möchte ich gleich einmal hervorheben, dass die PA der Sporthalle dieses Mal standhielt und nicht wie beim letzten Besuch häufig mal ausfiel. Zudem war der Sound sogar ziemlich gut und auch die Beleuchtung war hervorragend und Nebel gab es auch keinen.

Die Bühne war zudem mit einem kleinen Laufsteg erweitert, so dass nicht nur die Fotografen einen großartigen Spot zum sich Austoben hatten, sondern, dass auch Teile der Band immer wieder nach vorne kommen und somit besser mit dem Publikum kommunizieren konnten. Apropos Kommunikation: Helloween steht für Kommunikation und das machten sie auch wirklich sehr gut. Sie posierten gerne und ausgiebig für die Fans, machten Faxen und animierten das Publikum zum Mitsingen.

Wunderbar auch, dass jeder der drei Sänger – Michael Kiske, Kai Hansen und Andy Deris – „seine“ Lieder und Gesangszeiten bekommen haben. So war das nicht nur ein tolles Reunion Konzert, sondern es war ein Konzert, in dem die Band einen musikalischen Querschnitt durch ihre komplette Bandgeschichte zeigen konnte. Das spiegelte sich im auch im Publikum wieder, von „älterer Generation“ bis „Jungspund“ war alles vorhanden. Da soll doch noch einmal jemand sagen, dass Heavy Metal keinen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten würde! Nicht ganz überraschend natürlich, dass Songs wie „Keeper of the seven Keys“, „Future World“, „Halloween“ oder „I want out“die absoluten Highlights waren, aber auch Lieder wie „Sole Survivor“, „Heavy Metal is the Law“ oder „Are you Metal“ wurden ordentlich abgefeiert. Einmal wurde es sogar richtig emotional: nach etwa der Hälfte des Sets gab es ein Schlagzeugsolo. Dabei handelte es sich um ein aufgenommenes Solo von Ingo Schwichtenberger, einem der Gründungsmitglieder von Helloween, der 1995 Selbstmord beging. Mit dieser großartigen Geste wurde die Pumpkins United Reunion um ein Mitglied erweitert.

In großem und ganzen war es also ein großartiges Konzert, dass trotzdem ein Manko hatte: vor jedem Lied gab es auf der Leinwand einen kleinen Film, bei dem zwei Kürbisköpfe in einer Truhe nach dem nächsten Song gewühlt haben. Von der Idee her zwar ganz witzig, aber nach dem zehnten Mal dann doch irgendwie nervig. Ich verzeihe den Herren, weil es ansonsten ein super Konzert war und man tatsächlich mal etwas für sein Geld geboten bekommen hat. Jetzt bleibt abzuwarten, was die Band als Pumpkins United im Studio fabriziert. Zurzeit ist der Hype um die Reunion doch relativ hoch und die weltweite Fanbasis hat in den letzten 14 Monaten sicher einen absoluten Höhepunkt der Band Helloween erfahren. Drücken wir also die Daumen, dass die Band im Studio keinen Mist fabriziert…. bei diesen großartigen Musikern aber eigentlich unmöglich. Von daher, auf ein baldiges Wiedersehen in Hamburg.