Glowing Ember Festival IV
Headliner: Eve of Alana
Support  : Soon, Gun Called Britney, ChainReAction

Logo (Hamburg)
Bericht von Benni, 07.03.2020
TidelandArt

Zum bereits vierten Mal gastiert das Glowing Embers Festival in Hamburg und das zweite Mal nun im Logo. Für mich eine neue Erfahrung, da mir letztes Jahr der Haspa Marathon Hamburg dazwischengekommen ist.
Das erste, was mir beim Betrachten der Setlist auffällt ist, dass es – aus meiner Sicht – keinen „richtigen“ Headliner gibt, waren in den vergangenen drei Jahren mit Iron Savior, Masterplan und Paragon immer große Vertreter des Metal dabei. Allerdings ist das auch immer wieder eine Chance, neue Bands kennenzulernen. Das Logo ist bei weitem nicht ausverkauft, aber es finden sich Besucher im dreistelligen Bereich ein, was schon einmal großartig ist. Man muss dazu aber auch sagen, dass das Festival an dem Abend mit dem Fuck Cancer Festival in Ahrensburg konkurriert. Mit den oben genannten Bands ist auf jeden Fall eine gute Vielfalt geboten, so dass jeder auf seine Kosten kommen sollte. Ich freue mich besonders auf meine Freunde von Soon, die Dauergast beim Glowing Ember Festival sind. Leider wird der Abend kürzer als erwartet, da die Hamburger Metacore Band For Reasons Unknown krankheitsbedingt absagen musste.




Los ging es mit den Melodic Thrash Metallern von ChainReAction. Die Hamburger Jungs sind bereits seit den 90er Jahren im Geschäft. Viele Einflüsse stammen aus den 80er Jahren, die Songs sind eingängig, gehen direkt ins Ohr und machen viel Spaß. Der Opener des Festivals gab also schon einmal ordentlich Tempo vor und das ist ja auch gut so. Der Sound war, wie man es aus dem Logo kennt und gewohnt ist, sehr gut und die Band hatte Spaß auf der Bühne. Leider saß das Publikum noch sehr zurückhaltend an Tischen. Dennoch gab es viel Applaus für die erste Band, die auf jeden Fall Lust auf mehr machte.




Die zweite Band an diesem Abend brachte einen gewaltigen Stilbruch mit sich. Gun Called Britney spielen einen dreckigen Hardrock, der bisweilen an Bands wie Hardbone erinnert. Aus meiner Sicht etwas zu arrogant, aber vielleicht auch einfach dem Image geschuldet, gaben die fünf Hamburger Vollgas auf der Bühne. Dem Publikum gefiel es auf jeden Fall sehr und darauf kommt es an. Man darf auch nicht vergessen, dass es diese Band zur Zeit des Auftrittes seit gerade mal einem Jahr gibt (gegründet am 10.03.2019). Sie haben mit Sicherheit das Zeug, um mal größer zu werden. Eins der Highlights war die Laser-LED Gitarre, die mithilfe von Nebel und Licht in Flammen aufging. Oder wie sie es auf ihrer Facebookseite beschreiben: „Playing the world’s first burning laser guitar“. Man wird sie sicherlich bald wieder zu sehen bekommen.




Als dritte Band kam dann Soon auf die Bühne und ja, was soll ich dazu schreiben? Zu allererst, baten sie die Besucher näher an die Bühne zu kommen und zum ersten Mal hatte man als Fotograf das Gefühl im Weg zu stehen. Ein gutes Gefühl, denn es bedeutet, dass es vor der Bühne voll wird. Die drei Männer spielten ihr Set so emotionsvoll und energiegeladen wie eh und je. Lenny hatte wie üblich seine Drumstick Einlage und Eric und Jakob gaben alles, um das Publikum aus der Reserve zu locken – Mit Erfolg! Der einzige Wermutstropfen: ich würde mir wünschen, dass Soon bald ein neues Album einspielen und dann neues Material live zum Besten geben. Rein rechnerisch wäre 2020 ein neues Album an der Reihe: 2011/2013/2016/2020?




Mit Eve of Alana spielte zum Schluss, eine sehr progressive Alternative Metal Band. Die Band war 2017 aus der Gruppe Trailer Park Sex hervorgegangen. Zu dritt und mit einer doch beeindruckenden Lichtshow gaben die drei noch einmal alles, um das leider vorerst letzte Glowing Ember Festival zu beenden. Beeinflusst von Soon stand auch bei der letzten Band das Publikum nahe an der Bühne und hatte verdammt viel Spaß. Im Vergleich zur vorherigen Band waren die Songs auch noch einmal lebhafter, so dass noch einmal viel Bewegung ins Publikum kam und ein würdiger Abschluss des Festivals erreicht wurde.
Alles in allem war es wieder ein schönes Festival mit Grund auf verschiedenen Genres, so dass jeder etwas davon hatte. Auch der Sound war einwandfrei. Was ich allerdings schade finde ist die Lichtsituation. Seit einiger Zeit wird mit Bühnenlicht gespart, so dass Musiker oft nur noch von hinten angeleuchtet werden. Dies macht es echt schwierig, vernünftige Fotos zu machen. Ich hoffe sehr, dass sich das irgendwann wieder bessert. Letztendlich haben auch die Bands etwas davon, wenn sie am Ende gute Bilder bekommen.
Und zu guter Letzt drücke ich uns allen die Daumen, dass es bald wieder Konzerte geben wird, aber bis dahin hoffe ich, dass es euch allen gut geht und ihr, wenn möglich, zu Hause bleiben könnt.

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